Ryaku-Fusatsu-Zeremonie: "eine gute Praxis fortsetzen"

Ursprung

Die Reuezeremonie, Ryaku Fusatsu, ist eine der ältesten Zeremonien, die auf die Lebzeiten von Shakyamuni Buddha zurückgeht. Damals versammelte sich die ganze Sangha und rezitierte alle Gebote. Darauf bekannte sich jeder Mönch und jede Nonne öffentlich zu begangenen Verstößen und den übertretenen Geboten und praktizierte dann die Reue. Diese Zeremonie fand jeden Monat, am Abend des Vollmondes statt. Ihr Ursprung liegt in den Reinigungszeremonien der Brahmanen, die bereits lange vor der Zeit Shakyamuni Buddhas praktiziert wurden.

Diese Zeremonie wurde von Indien über China nach Japan weitergegeben, wo sie noch heute in allen Tempeln praktiziert wird und auch anlässlich der Weitergabe der Gebote - der Jukai-Zeremonie. Sie hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert, insbesondere unter dem Einfluss des Mahayana. Mit der Aufgabe der Patimokha-Regeln (die Gebote gemäss des Theravada) hat sie sich erheblich vereinfacht. So bekennt man sich nicht mehr einzeln zu seinen Verstößen vor der Sangha, sondern alle bekennen gemeinsam direkt gegenüber Buddha - ohne diese einzeln aufzuzählen, sondern unter Beachtung des “leeren” und ungreifbaren Charakters all dieser Verstöße.

Inhalt

Ryaku bedeutet “einfach” und Fusatsu kann mit “eine gute Praxis fortsetzen” oder “den schädlichen Handlungen ein Ende machen” übersetzt werden.
Die Zeremonie findet, eingebettet in verschiedene Sutra, statt. Der Doshi oder der Ino singt jeden Satz zuerst alleine, der dann von den Anwesenden wiederholt wird. Es ist natürlich wichtig zu wissen, was man singt und es wäre ideal, diese Sutras in seiner Muttersprache zu singen. Im Ryumon Ji lässt sich dies allerdings nicht umsetzen, da Teilnehmer unterschiedlicher Nationalität anwesend sind. Deshalb befindet sich unter jedem Satz die Übersetzung, damit jeder den Text in seiner eigenen Sprache lesen kann, während der Doshi alleine singt.

Die ganze Zeremonie gliedert sich um die Niederwerfung, Paï, herum, die man sehr oft wiederholt. Diese Reue drückt sich nicht nur durch den Geist, sondern auch durch den Körper aus.

Vier Sutras werden gesungen:

- SANGEMON : Sutra der Reue.
- SHICHI BUTSU : Ehre erweisen.
- SHIGUSEIGANMON : Die vier Gelübde des Bodhisattva.
- SANKIRAIMON : Dreifache Zufluchtnahme.
- Die Zeremonie endet mit einem Eko und dem Jihosanshi.
Diese Zeremonie findet im Ryumon Ji jeden Monat am Ende der Sesshin statt - direkt vor dem letzten Zazen und den Ordinationen, wenn es welche gibt.

Im Shushogi findet man folgenden Ausspruch von Meister Dôgen: “Selbst wenn die karmischen Folgen unserer schlechten Handlungen sich unausweichlich in den drei Zeiten offenbaren, verringert die Reue ihre Wirkung, indem sie Befreiung und Reinheit herbeiführt. Deshalb müssen wir in aller Aufrichtigkeit vor Buddha bereuen.”

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